Trinkwasserbeprobung auf Legionellen

Wissen, Vorbeugen, Schützen

Als Ihr Vermieter sind wir nicht nur an die gesetzlichen Regelungen (Trinkwasserverordnung) gebunden - ebenso ist es unser Anspruch, dass Ihr Trinkwasser höchsten hygienischen Standards entspricht. Damit dies weiterhin gewährleistet werden kann prüfen und überwachen wir die Wasserqualität regelmäßig. Denn Legionellen sind natürlich vorkommende Bakterien, die sich unter bestimmten Voraussetzungen in Warmwassersystemen vermehren können. Daher sind regelmäßige Untersuchungen und vorbeugende Maßnahmen essenziell, um gesundheitliche Risiken zu bestmöglich vermeiden.

Auf dieser Seite informieren wir Sie über die gesetzlich vorgeschriebenen Legionellen-Beprobungen, geben Ihnen praktische Hinweise zur Nutzung der Trinkwasserinstallation und zeigen auf, wie Sie als Mitglied und Mieter aktiv zur Vermeidung einer Legionellenbildung beitragen können. Schon kleine Maßnahmen, wie die Nutzung des Heißwassers aller Entnahmestellen in Ihrer Wohnung, helfen dabei das Risiko einer Verkeimung stark zu reduzieren.

Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Ihr Trinkwasser höchsten Qualitätsstandards entspricht!

Legionellen vermeiden – So helfen Sie mit

Damit unser Trinkwasser höchsten hygienischen Standards entspricht, sind nicht nur regelmäßige Untersuchungen wichtig – auch Sie als Mieter tragen aktiv zur Wasserqualität in Ihrem Objekt mit bei. Wird das Wasser über längere Zeit nicht genutzt, stagniert es in den Leitungen. Dies begünstigt die Vermehrung von Mikroorganismen wie Legionellen, die sich in warmem, stehendem Wasser besonders gut ausbreiten.

Um dies zu verhindern, ist es wichtig, dass ein regelmäßiger Wasseraustausch stattfindet. Nach einer Abwesenheit von:

4 Std. bis zu 2 Tage

genügt es das stagnierte
Wasser ablaufen zu lassen.
Das Wasser sollte spürbar
kälter/heißer werden.

mehr als zwei Tage

lass Sie das Trinkwasser
kalt/heiß nach Ihrer
Rückkehr bitte jeweils
ca. eine Minute fließen

mehr als 7 Tage

bitte Nachbarn / Bekannte
informieren, sodass die
Entnahmestellen mit
heißem Wasser regelmäßig
durchflossen werden

selten genutzte Entnahmestellen

sollten mind. alle 72
Stunden für einige
Minuten heiß gespült werden

Auch die Pflege der Armaturen trägt maßgeblich zur Wasserhygiene bei. Daher sollten Strahlregler, Brauseschläuche und Duschköpfe regelmäßig gereinigt, entkalkt oder bei Bedarf ausgetauscht werden. Falls Ihnen Veränderungen an Ihrem Wasser auffallen, wie eine ungewöhnliche kalte/heiße Temperatur, eine Verfärbung oder ein auffälliger Geruch, informieren Sie uns bitte umgehend unter legionellen@wbg-kontakt.de. Nur durch den bestimmungsgemäßen Gebrauch der Trinkwasserinstallation kann eine dauerhaft hohe Wasserqualität sichergestellt werden.

FAQ – Häufige Fragen zur Trinkwasserqualität und Legionellen

Was sind Legionellen und warum sind sie ein Problem?

Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien, die in geringen Mengen im Wasser vorhanden sind. In niedriger Konzentration sind sie ungefährlich. Zum Problem werden sie erst, wenn sie sich stark vermehren und in hoher Konzentration in die Lunge gelangen – beispielsweise beim Duschen durch das Einatmen von Wasserdampf.

Ist das Wasser mit Legionellen belastet, kann dies die sogenannte Legionellose (auch Legionärskrankheit) auslösen, eine Form der Lungenentzündung. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem. Nicht jeder Kontakt mit legionellenhaltigem Wasser stellt jedoch eine Gefahr dar: Das Trinken von belastetem Wasser ist unbedenklich. Legionellen vermehren sich besonders gut in stehendem Wasser bei Temperaturen zwischen 25 und 45 °C.

Warum werden die Legionellen-Beprobungen durchgeführt?

Die regelmäßigen Prüfungen (in der Regel aller drei Jahre) erfolgen gemäß der Trinkwasserverordnung, um sicherzustellen, dass das Warmwasser in unseren Wohnanlagen den gesetzlichen Anforderungen entspricht und gesundheitlich unbedenklich ist.

Bin ich von der Untersuchung betroffen?

Die Beprobungen erfolgen in Wohnhäusern mit zentraler Warmwasserversorgung und betreffen die am weitesten von der Warmwasseranlage entfernten Wohnungen. Die Probeentnahmen finden somit in einigen der obersten Mietbereiche statt. Zusätzlich werden die zentralen Entnahmestellen im Keller beprobt, um ein umfassendes Bild der Trinkwasserinstallation sowie deren Wasserqualität zu erhalten.

Da alle Proben am selben Tag entnommen werden müssen, ist es unerlässlich, dass die Kontrolleure Zugang zu den entsprechenden Mietbereichen erhalten. Mietbereiche, die für eine Beprobungen vorgesehen sind, werden im Vorfeld von uns angeschrieben, da wir Warmwassertemperatur überprüfen. So können wir sicherstellen, dass die Trinkwasserinstallation ordnungsgemäß funktioniert. Einige Tage später führt die Eurofins Umwelt Ost GmbH die Beprobung im Auftrag der Wohnungsbau-Genossenschaft Kontakt e.G. durch.

Muss ich während der Beprobung Zuhause sein?

Ja, wenn in Ihrer Wohnung eine Probe entnommen werden muss, ist es erforderlich, dass die Kontrolleure Zugang haben. Alternativ können Sie auch eine Vertrauensperson benennen, die den Zugang ermöglicht.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Ein zertifiziertes Unternehmen, die Eurofins Umwelt Ost GmbH, entnimmt eine Wasserprobe im entsprechenden Mietbereich – dies dauert nur wenige Minuten. Anschließend werden die Trinkwasserproben in einem Labor analysiert.

Wann liegen die Ergebnisse vor?

Die Laboruntersuchung dauert mindestens zehn Tage. Wir erhalten die Ergebnisse frühestens zwei Wochen nach der Probenahme und informieren betroffene Mitglieder und Mieter im Falle einer Überschreitung des Grenzwertes.

Was passiert, wenn der Grenzwert überschritten wird?

Liegt die Konzentration über 100 koloniebildenden Einheiten pro Milliliter Trinkwasser, sind laut Trinkwasserverordnung weitere Maßnahmen erforderlich. In jedem Fall wird zunächst eine Risikoabschätzung erstellt, welche gezielte Sanierungsmaßnahmen benennt. In einem festgelegten Zeitabstand werden erneute Beprobungen notwendig - worüber wir Sie zeitnah in Kenntnis setzen.

In besonders schweren Fällen der Überschreitung des höchsten Grenzwertes, spricht das Gesundheitsamt eine Nutzungseinschränkung aus. Wir informieren Sie selbstverständlich umgehend darüber und teilen Ihnen ebenfalls einen Termin für den Einbau spezieller medizinischer Duschköpfe mit Filtersystem mit.

Die Duschköpfe verbleiben für die Dauer der Nutzungseinschränkung bei Ihnen und sind nach der Aufhebung der Nutzungseinschränkung durch das Gesundheitsamt an uns zurückzugeben. Wir protokollieren den Einbau, den Filtertausch (welcher nach drei Monaten nötig ist) und den Ausbau mit Ihrer Unterschrift. Hintergrund ist die Vorlage der Protokolle beim Gesundheitsamt auf Nachfrage.

Wie kann ich selbst zur Vorbeugung beitragen?

 Ja, auch Sie können aktiv dazu beitragen, das Risiko einer Legionellenbildung zu verringern. Wichtig ist vor allem, dass Wasserleitungen regelmäßig genutzt werden, damit kein Wasser in den Rohren stagniert.

  • Nach Abwesenheit spülen: Lassen Sie das Wasser nach mehr als vier Stunden Standzeit so lange laufen, bis es spürbar kalt bzw. heiß wird. Nach längeren Abwesenheiten (mehr als zwei Tage) sollten Sie das Wasser (kalt / heiß) für ca. eine Minute fließen lassen.
  • Selten genutzte Wasserhähne regelmäßig öffnen: Entnahmestellen wie Gäste-WCs oder wenig genutzte Wasserhähne sollten mindestens alle 72 Stunden kurz kalt / heiß gespült werden.
  • Warmwassertemperatur nicht absenken: Damit Legionellen sich nicht vermehren, sollte die Warmwassertemperatur nicht eigenständig reduziert werden.
  • Armaturen reinigen: Strahlregler (Perlatoren), Duschköpfe und Brauseschläuche regelmäßig reinigen und entkalken.
  • Wasserqualität prüfen: Falls Ihr Trinkwasser ungewöhnlich warm, verfärbt oder geruchsintensiv ist, informieren Sie uns bitte umgehend (E-Mail: legionellen@wbg-kontakt.de).

Durch diese einfachen Maßnahmen können Sie aktiv zur Wasserhygiene beitragen und das Risiko einer Legionellenbildung minimieren.

Bei welchen Auffälligkeiten sollte ich die Genossenschaft informieren?

 

Bitte informieren Sie uns umgehend (E-Mail: legionellen@wbg-kontakt.de), wenn Sie Veränderungen an Ihrem Trinkwasser feststellen. Mögliche Hinweise auf Verunreinigungen oder Probleme in der Trinkwasserinstallation sind:

  • wenn das Trinkwasser eine deutliche Verfärbung aufweist
  • wenn das Trinkwasser einen wahrnehmbaren Geruch / Geschmack aufweist
  • wenn nach 30 Sekunden bei voll geöffnetem Wasserhahn kein kaltes Wasser (max. 25 °C) kommt 
  • wenn nach 30 Sekunden bei voll geöffnetem Wasserhahn kein warmes Wasser (mind. 55 °C) kommt 
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Abteilung Technik

Konrad Markwardt
Tel.: 0341 - 26 75 244
E-Mail: legionellen@wbg-kontakt.de