Wir bieten auch Vögeln & Fledermäusen ein Zuhause
Wir berichteten bereits im August des vergangenen Jahres in unserem Mitgliedermagazin "Blickkontakt", dass aufgrund der Fassadensanierung unserer Bestände einige Bewohner umziehen mussten. Die Rede ist hier von den geflügelten „Mitbewohnern“ unserer Mieter: den Mauerseglern, Haussperlingen, Meisen und – Fledermäusen, die ihre Nester gerne in den Spalten zwischen den Fassadenplatten bauen. Damit sie durch die Sanierung nicht „obdachlos“ werden, haben wir dafür gesorgt, dass sie in unmittelbarer Nähe ein neues Zuhause finden.
Bei der energetischen Sanierung der Fassaden aus den 70er- Jahren war es erforderlich, die Fugen zwischen den Platten zu verschließen und abzudichten. Dadurch hat sich zweifellos die Wohnqualität unserer Mieter erhöht, doch einigen Vogelarten und Fledermäusen drohte die „Obdachlosigkeit“. Damit das nicht passiert, haben wir im Einklang mit dem Bundesnaturschutzgesetz Ersatzquartiere für die Tiere geschaffen.
Im vergangenen Jahr haben unsere Hausmeister zusammen mit dem Büro für Naturschutz Hensen zahlreiche Nistkästen aufgehängt. In Paunsdorf (Goldsternstraße und Waldkerbelstraße) und in Grünau (Kursdorfer Weg) wurden an geeigneten Bäumen vor den Gebäuden fünf beziehungsweise 13 Meisenkästen angebracht. Für die Auswahl war es wichtig, dass die Bäume groß und kräftig sind und eine freie „Einflugschneise“ bieten.
An den Gebäuden selber wurden im Zuge der Sanierung neue, artgerechte Nistangebote in der Fassadendämmung eingerichtet. Dazu gehören sogenannte Niststeine, Einflugblenden und Lüfterziegel ohne Gitter, damit die Vögel und Fledermäuse sozusagen barrierefreien Zugang zu ihren neuen Wohnungen erhalten. In Paunsdorf und Grünau waren es insgesamt 78 neue Brutquartiere für Mauersegler und Haussperlinge, die Fledermäuse konnten in insgesamt 18 neue Universalkästen umziehen. Der Umzug musste langfristig geplant werden. Vor Baubeginn hatte das Büro Hensen ein artenschutzfachliches Gutachten erstellt. Dafür hatten die Mitarbeiter monatelang nach Nestern und Kotplätzen Ausschau gehalten, Ein- und Ausflüge beobachtet und Geräusche aufgezeichnet. So kamen sie Sperlingen, Meisen und Co. auf die Spur – „ökologische Baubegleitung“ ist der Fachbegriff dafür.
In diesem Jahr werden bei den Wohnobjekten in der Hainbuchenstraße 8-30 und in der Goldsternstraße 33-37 die Fassaden mit Fuge und Farbe saniert sowie Aufzüge und Balkontürme angebaut. Auch diese Sanierung führt die Genossenschaft in enger Zusammenarbeit mit dem Naturschutzinstitut Region Leipzig e.V. durch, welches zu den verbandseigenen Instituten des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) gehört.