Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist

Lieber Herr Wolf, was hat Sie zu dieser sicherlich nicht einfachen Entscheidung bewegt?

" Neben unserem ausgelaufenen Mietvertrag liegt das Durchschnittsalter unseres Ensembles um Katherina Brey, Sabine Kühne-Londa, Bernd Herold und Helge Nitzschke bei 62 Jahren. Sowohl wir als auch unser treues langjähriges Publikum werden nicht jünger. Außerdem muss das traditionelle Kabarett in Zukunft grundlegend überdacht werden."

Hat die Kunstform „Kabarett“ aus Ihrer Sicht ausgedient? 

"Ich beobachte seit der Corona-Pandemie einen extremen Kulturwandel in unserer Gesellschaft. Comedy und Slapstick sind angesagter als Kabarett. Und auch Dinnershows, welche leichte Unterhaltung mit Kulinarik verbinden, werden besser nachgefragt. Aber die klassischen Kabaretttheater, wo der Hauptschwerpunkt die Kultur ist, benötigen ein völlig neues Konzept. Gerade das junge Publikum entscheidet sich für einen Besuch sehr spontan und spricht man vor allem über die sozialen Medien an. Ich möchte mich nicht verbiegen und noch einen Youtube-Kanal aufmachen. Da habe ich doch das große Glück meines Alters zu sagen, kommt, wir hören auf und überlassen dies der nächsten Generation."