Städtebauliche Weiterentwicklung von Großwohnsiedlungen
Die städtebauliche Weiterentwicklung durch integrierte Stadtentwicklungskonzepte, die bautechnische Erneuerung der vorhandenen Wohngebäude sowie Maßnahmen zur Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz müssen zu tragbaren Kosten realisierbar sein, sodass Wohnungen eine hohe Wohnqualität bieten und trotzdem bezahlbar bleiben.
In diesem Spannungsfeld war unser Vorstand im Rahmen der Mitgliederversammlung des Kompetenzzentrums Großsiedlungen e.V. zu Gast. Gemeinsam mit dem Leipziger Baubürgermeister Thomas Dienberg, Brigitta Ziegenbein (Leiterin Stadtplanungsamt), Petra Hochtritt (Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung), Frau Prof. Dr. Kabisch (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung) und weiteren Vertretern der Wohnungswirtschaft wurden im Hinblick auf die Großwohnsiedlungen von Leipzig als wachsender Stadt die sozialen und demographischen Herausforderungen dieser Wohnquartiere erörtert. Daran anknüpfend wurde diskutiert, wie Wohnungsunternehmen diesen Herausforderungen positiv begegnen können und welche Potenziale und Risiken sich bei der Nutzung von Rückbauflächen in Großwohnsiedlungen ergeben. Gemeinsam mit den Vertretern der Stadtverwaltung tauschten sich die Akteure der Wohnungswirtschaft auch zu der Frage, inwieweit die Stadtverwaltung die Wohnungswirtschaft bei der Realisierung von Umbau- und Modernisierungsprojekten unterstützen könnte, um eine nachhaltige Bestandsbewirtschaftung sowie ergänzende Neubauprojekte noch zielgerichteter zu fördern.
In Bezug auf das Zusammenspiel von Bestandsumbau und Neubau hatten die Teilnehmer bereits am Vormittag im Vorfeld der Podiumsdiskussion ausgewählte Projekte in den Leipziger Großwohnsiedlungen Paunsdorf und Grünau sowie rund um das Stadtquartier Bayerischer Bahnhof besucht. Dabei führte unser Technik-Vorstand Uwe Rasch die Vertreter durch die Wohnanlage unseres jüngsten Neubauprojektes "Waldkerbel-Eck" in Paunsdorf. Mit diesem Projekt hat die WBG Kontakt erstmals einen seriellen Holz-Hybrid-Systembau realisiert und dabei bewusst die Stärken der beiden Werkstoffe Holz und Stahlbeton kombiniert. Während der Begehung betonte Uwe Rasch, dass die WBG Kontakt als Genossenschaft einerseits nachhaltig agieren und die Versorgung sicher stellen müsse und gleichzeitig aber auch in der Verantwortung steht, dass das Wohnen für alle Bevölkerungsschichten bezahlbar bleibt. Daher war es unserer Genossenschaft ein besonderes Anliegen, mit dem Projekt im Zuge der sächsischen Wohnraumförderung auch der steigenden Nachfrage nach sozialem Wohnungsbau nachzukommen und ein Drittel der Wohnungen an einkommensschwache Mitglieder mit Wohnberechtigungsschein zu vermieten.
Abschließend zeigt diese Veranstaltung die Bedeutung des Dialogs zwischen Wohnungswirtschaft, Stadtverwaltung und anderen relevanten Akteuren für die zukünftige Entwicklung von Großwohnsiedlungen auf. Die Diskussionen und Einblicke in aktuelle Projekte verdeutlichen, dass durch eine kooperative Zusammenarbeit innovative Lösungen gefunden werden können, die nicht nur den städtebaulichen, sondern auch den sozialen und ökologischen Anforderungen gerecht werden. Als Wohnungsgenossenschaft sind wir stolz darauf, unseren Beitrag zu leisten und einen Weg aufzuzeigen, wie bezahlbarer Wohnraum in qualitativ hochwertigen Wohnquartieren für alle Bevölkerungsschichten realisiert werden kann.